Deutsche Eishockey Liga
Interview mit Stefan Ustorf, ehemaliger NHL- und DEL-Spieler und Sportdirektor der Eisbären Berlin
(DEL) Als nächstes hat sich Stefan Ustorf, ehemaliger NHL- und DEL-Profi, Nationalspieler und Sportdirektor der Eisbären Berlin, im Interview unseren Fragen zu seiner Person und rund um das deutsche Eishockey gestellt.
Hallo Herr Ustorf, vielen Dank, dass wir Ihnen ein paar Fragen stellen dürfen!
Wie geht es Ihnen aktuell? Sind Sie derzeit in den USA oder in Deutschland?
Ich bin zurzeit noch in Amerika, plane aber im November wieder nach Deutschland zu kommen.
Corona hat enorme Auswirkungen auf das Leben unserer Gesellschaft. Der Sport ist da nur ein kleiner Teil von dem was, momentan nicht geht oder nur eingeschränkt möglich ist. Für Spieler und Funktionäre, die bei Ausbruch der Krankheit ohne Job waren, ist es wohl sehr schwierig einen neuen Auftraggeber zu finden. Wie ist bei Ihnen der aktuelle Stand?
Die aktuelle Situation ist natürlich sehr schwierig, aber ich versuche positiv zu bleiben und mich ständig weiterzubilden und zu verbessern. Es gab einige Gespräche aber leider nicht konkretes.
Wäre es nicht hilfreich ehemalige Deutsche Nationalspieler wie Sie deutlich mehr in die Vereine zu integrieren, sei es als sportliche Leiter oder als Trainer?
Das ist eine Frage die sie den Gesellschaftern stellen müssen, personlich glaube ich, daß ich genug Qualifikation bewiesen haben um eine Mannschaft zu leiten und erfolgreich aufzubauen.
Der Sport, und vor allem das Deutsche Eishockey, steht in Zukunft vor einer großen Herausforderung. Es ist aber auch eine Chance, Dinge zu verändern. Wo sehen Sie die Chancen, bei all diesen ganzen negativen Auswirkungen, Strukturen zu verändern?
Ich glaube leider das die Angst um die Existenz der einzelnen Clubs, zu groß ist, um an großartige Veränderungen zu denken. Trotzdem wäre es unglaublich wichtig, daß alle Vereine im Deutschen Eishockey jetzt zusammenrücken und die Kommunikation verbessern. Wir müssen einen Weg finden unsere Ligen zusammenzuführen und lukrativer zu machen.
Die Nachwuchsarbeit im Deutschen Eishockey hat sich in den letzten Jahren stark verbessert. Der DEB hat viel verändert und bewegt. Die Möglichkeiten für junge Spieler aus dem Nachwuchs in die DEL zu kommen, sind aber immer noch sehr begrenzt. Wäre jetzt nicht genau der richtige Zeitpunkt, die Kontingentstellen in der DEL deutlich zu reduzieren und mehr auf junge Deutsche Spieler zu setzen?
Ja ich glaube schon, daß man sich Gedanken machen kann die Kontingentstellen zu reduzieren. Der DEB und die Clubs, allen voran Mannheim, haben die Nachwuchsarbeit stark verbessert. Wir können uns jetzt aber nicht auf den vergangenen 2-3 Jahren ausruhen. Wir haben dieses Jahr drei Talente unter den Top 34 Spielern im Draft gehabt, aber für die nächsten 1-2 Jahre, sehe ich niemand in dieser Kategorie.
Muss das Deutsche Eishockey sich jetzt nicht sogar komplett neu aufstellen, d.h. Spieler selbst ausbilden und dann auch in die Liga(DEL) bringen, garniert mit dann nur noch höchstens 4 bis 6 Kontingentspielern?
Das sollte auf jeden Fall das Ziel sein. Ich habe selber in der Liga gespielt, als wir nur zwei Ausländer pro Mannschaft hatten. Ich glaube nicht, daß es besonders hilfreich für die Breite gewesen ist. Wichtig ist weiter am Nachwuchs zu arbeiten und mehr Kinder zum Eishockey zu bringen. Dafür wären mehr Eisflächen der wichtigste Schritt.
Was denkst Du über die neue Spielervereinigung? Kann sie dem Deutschen Eishockey zu mehr eigener Identität verhelfen?
Die Spielervereinigung kann einen sehr positiven Einfluß haben, wenn sie von den Spielern selber Ernst genommen wird. In einer perfekten Welt, wird jeder Spieler der in der DEL oder in der DEL 2, einen Vertrag unterschreibt, automatisch zum Mitglied. Dann kann es zwischen den Vereinen und den Spielern zu guten Gesprächen kommen, die das Eishockey weiterbringen. Eine Spielervereinigung soll nicht dazu führen, daß mit den Vereinen gestritten wird, sondern es soll helfen die Kommunikation zu verbessern, damit gemeinsam Lösungen gefunden werden können.
Vielen Dank für die Beantwortung dieser Fragen!
Interview mit Stefan Ustorf, ehemaliger NHL- und DEL-Spieler und Sportdirektor der Eisbären Berlin
(DEL) Als nächstes hat sich Stefan Ustorf, ehemaliger NHL- und DEL-Profi, Nationalspieler und Sportdirektor der Eisbären Berlin, im Interview unseren Fragen zu seiner Person und rund um das deutsche Eishockey gestellt.
Hallo Herr Ustorf, vielen Dank, dass wir Ihnen ein paar Fragen stellen dürfen!
Wie geht es Ihnen aktuell? Sind Sie derzeit in den USA oder in Deutschland?
Ich bin zurzeit noch in Amerika, plane aber im November wieder nach Deutschland zu kommen.
Corona hat enorme Auswirkungen auf das Leben unserer Gesellschaft. Der Sport ist da nur ein kleiner Teil von dem was, momentan nicht geht oder nur eingeschränkt möglich ist. Für Spieler und Funktionäre, die bei Ausbruch der Krankheit ohne Job waren, ist es wohl sehr schwierig einen neuen Auftraggeber zu finden. Wie ist bei Ihnen der aktuelle Stand?
Die aktuelle Situation ist natürlich sehr schwierig, aber ich versuche positiv zu bleiben und mich ständig weiterzubilden und zu verbessern. Es gab einige Gespräche aber leider nicht konkretes.
Wäre es nicht hilfreich ehemalige Deutsche Nationalspieler wie Sie deutlich mehr in die Vereine zu integrieren, sei es als sportliche Leiter oder als Trainer?
Das ist eine Frage die sie den Gesellschaftern stellen müssen, personlich glaube ich, daß ich genug Qualifikation bewiesen haben um eine Mannschaft zu leiten und erfolgreich aufzubauen.
Der Sport, und vor allem das Deutsche Eishockey, steht in Zukunft vor einer großen Herausforderung. Es ist aber auch eine Chance, Dinge zu verändern. Wo sehen Sie die Chancen, bei all diesen ganzen negativen Auswirkungen, Strukturen zu verändern?
Ich glaube leider das die Angst um die Existenz der einzelnen Clubs, zu groß ist, um an großartige Veränderungen zu denken. Trotzdem wäre es unglaublich wichtig, daß alle Vereine im Deutschen Eishockey jetzt zusammenrücken und die Kommunikation verbessern. Wir müssen einen Weg finden unsere Ligen zusammenzuführen und lukrativer zu machen.
Die Nachwuchsarbeit im Deutschen Eishockey hat sich in den letzten Jahren stark verbessert. Der DEB hat viel verändert und bewegt. Die Möglichkeiten für junge Spieler aus dem Nachwuchs in die DEL zu kommen, sind aber immer noch sehr begrenzt. Wäre jetzt nicht genau der richtige Zeitpunkt, die Kontingentstellen in der DEL deutlich zu reduzieren und mehr auf junge Deutsche Spieler zu setzen?
Ja ich glaube schon, daß man sich Gedanken machen kann die Kontingentstellen zu reduzieren. Der DEB und die Clubs, allen voran Mannheim, haben die Nachwuchsarbeit stark verbessert. Wir können uns jetzt aber nicht auf den vergangenen 2-3 Jahren ausruhen. Wir haben dieses Jahr drei Talente unter den Top 34 Spielern im Draft gehabt, aber für die nächsten 1-2 Jahre, sehe ich niemand in dieser Kategorie.
Muss das Deutsche Eishockey sich jetzt nicht sogar komplett neu aufstellen, d.h. Spieler selbst ausbilden und dann auch in die Liga(DEL) bringen, garniert mit dann nur noch höchstens 4 bis 6 Kontingentspielern?
Das sollte auf jeden Fall das Ziel sein. Ich habe selber in der Liga gespielt, als wir nur zwei Ausländer pro Mannschaft hatten. Ich glaube nicht, daß es besonders hilfreich für die Breite gewesen ist. Wichtig ist weiter am Nachwuchs zu arbeiten und mehr Kinder zum Eishockey zu bringen. Dafür wären mehr Eisflächen der wichtigste Schritt.
Was denkst Du über die neue Spielervereinigung? Kann sie dem Deutschen Eishockey zu mehr eigener Identität verhelfen?
Die Spielervereinigung kann einen sehr positiven Einfluß haben, wenn sie von den Spielern selber Ernst genommen wird. In einer perfekten Welt, wird jeder Spieler der in der DEL oder in der DEL 2, einen Vertrag unterschreibt, automatisch zum Mitglied. Dann kann es zwischen den Vereinen und den Spielern zu guten Gesprächen kommen, die das Eishockey weiterbringen. Eine Spielervereinigung soll nicht dazu führen, daß mit den Vereinen gestritten wird, sondern es soll helfen die Kommunikation zu verbessern, damit gemeinsam Lösungen gefunden werden können.
Vielen Dank für die Beantwortung dieser Fragen!
Dienstag 27.Oktober 2020 | www.icehockeypage.de | ||
|
- Stefan Ustorf - |