Deutsche Eishockey Liga
Interview mit Thomas Oppenheimer
(DEL) Als nächstes hat sich der langjährige DEL-Profi und ehemalige Nationalstürmer Thomas Oppenheimer im Interview unseren Fragen um seine Person und um seine Sichtweise über die aktuelle Situation in der Deutschen Eishockey Liga gestellt.
Hallo Herr Oppenheimer, vielen Dank, dass wir Ihnen ein paar Fragen stellen dürfen!
Es ist ruhig geworden um Thomas Oppenheimer. Wie geht es Ihnen? Was machen Sie derzeit?
Danke der Nachfrage. Mir geht es gut. Ich studiere mittlerweile und genieße die Zeit mit meinerFamilie.
Sie spielten in den beiden Spielzeiten 2017/2018 und 2018/2019 bei den Eisbären Berlin, bis zu Ihrer Verletzung. Das ist aber nun schon einige Zeit her. Haben Sie inzwischen ihre Karriere denn offiziell beendet oder gibt es eventuell nochmal ein Comeback von Ihnen?
Ich habe meine Karriere mittlerweile beendet, habe es aber bis dato nicht offiziell bekannt gegeben. das passiert dann wohl hiermit :)
Das Deutsche Eishockey wird durch das Corona-Virus auf eine harte Probe gestellt. Vieles was aufgebaut wurde, ist in Gefahr. Wie schätzen Sie die aktuelle Lage ein und wie nah sind Sie derzeit am Geschehen rund um das Deutsche Eishockey dran?
Es ist momentan eine schwere Situa]on für alle Beteiligten. Ich habe natürlich noch zu ein paar Spielern Kontakt und es sind sich alle darüber einig, dass gespielt werden muss. Eine ganze Saison einfach ausfallen zu lassen wäre aus sportlicher Sicht eine Katastrophe.
Sie haben lange Jahre in der DEL gespielt. Eine eigenständige Profiliga, bei der die Gesellschaaer die strukturellen Entscheidungen komplett selbst treffen und in der sehr viele Spieler aus anderen Ländern die Liga prägen. Die Wertschätzung für einen Deutschen Nationalspieler sollte trotzdem entsprechend gegeben sein. Wie sehen Sie das, siehe auch die Nichtverlängerung des Vertrages von Andre Rankel oder oder das Hickhack um Daniel Pietta?
Da bin Ich ganz ihrer Meinung. Daniel Pietta und Andre Rankel haben dem deutschen Eishockey jahrelang ihren Stempel aufgedrückt. Sie waren sowohl in ihren Vereinen als auch in der deutschen Nationalmannschaft sehr wichtige Spieler. Und vor allem das Argument, es muss ein Umbruch her, kann ich schon lange nicht mehr hören. Vor allem in der DEL muss gefühlt jedes Jahr in jeder Mannschaft ein Umbruch stattfinden. Die richtige Zielsetzung und vor allem Geduld würde vielen Vereinen helfen, richtige Entscheidungen zu treffen.
Was denken Sie, sollte sich im Deutschen Eishockey unbedingt ändern? Die Gehälter in den Ligen werden deutlich sinken mit Corona. Wäre das jetzt nicht genau der richtige Zeitpunkt, um strukturell einiges zu verändern, z.B. eine deutliche Reduzierung der Anzahl an Kontingentspielern in der DEL?
Das Thema Kontingentspieler ist eine „never ending story“. Das Problem war da, als ich 2006 in die Liga kam, und ist immer noch da. Jetzt gab es die Lösung mit 2 U 23 Spielern, um so die Vereine zu zwingen, junge deutsche Spieler, spielen zu lassen. Allerdings ist dadurch ein neues Problem entstanden. Erfahrene deutsche Spieler mussten nun in die 2 Liga wechseln, weil nicht auf Kontingentspieler verzichtet wird, sondern auf die vermeintlich teureren deutschen Spieler.
Für Deutsche Nachwuchsspieler, sind es nicht gerade Ausnahmetalente, ist es immer noch sehr schwierig einen festen Platz in einem DEL-Team zu bekommen. Das DEL ist nordamerikanisch geprägt und die Gesellschaaer DEL-Clubs sind kaum bereit, sich mehr für junge Deutsche Spieler zu öffnen. Eigentlich sehr bedauerlich, denn nur mit Vertrauen und Eiszeit können junge Spieler sich entwickeln und auch zu wichtigen Spielern in den Club werden. Sollte es nicht mehr ehemalige Deutsche Nationalspieler geben, die Verantwortung in den Clubs übernehmen. Herr Oppenheimer, Sportlicher Leiter oder Trainer, wäre das nichts für Sie?
Leider haben Sie Recht. Es ist nach wie vor ein großes Problem, dass junge deutsche Spieler, viel zu wenig Eiszeit bekommen. Vereine müssen endlich anfangen langfris]g zu denken. Die deutsche Nationalmannschaft soll das Aushängeschild sein. Man kann aber nicht gewünschte Erfolge feiern, die Sponsoren und Medien von Eishockey überzeugen würden, wenn viel zu wenig für die jungen Spieler getan wird. Ich denke, es gäbe viele ehemalige Nationalspieler, die sich dafür eignen und junge deutsche Spieler fördern würden.
Was denken Sie über die neue Spielervereinigung? Kann Sie das Deutsche Eishockey nach vorne bringen?
Ich denke, es war ein gutes Zeichen, dass sich Spieler in Deutschland nicht alles gefallen lassen. Und
ich hoffe, dass den Spielern endlich zugehört wird!
Vielen Dank für das kurze Interview!!!
Interview mit Thomas Oppenheimer
(DEL) Als nächstes hat sich der langjährige DEL-Profi und ehemalige Nationalstürmer Thomas Oppenheimer im Interview unseren Fragen um seine Person und um seine Sichtweise über die aktuelle Situation in der Deutschen Eishockey Liga gestellt.
Hallo Herr Oppenheimer, vielen Dank, dass wir Ihnen ein paar Fragen stellen dürfen!
Es ist ruhig geworden um Thomas Oppenheimer. Wie geht es Ihnen? Was machen Sie derzeit?
Danke der Nachfrage. Mir geht es gut. Ich studiere mittlerweile und genieße die Zeit mit meinerFamilie.
Sie spielten in den beiden Spielzeiten 2017/2018 und 2018/2019 bei den Eisbären Berlin, bis zu Ihrer Verletzung. Das ist aber nun schon einige Zeit her. Haben Sie inzwischen ihre Karriere denn offiziell beendet oder gibt es eventuell nochmal ein Comeback von Ihnen?
Ich habe meine Karriere mittlerweile beendet, habe es aber bis dato nicht offiziell bekannt gegeben. das passiert dann wohl hiermit :)
Das Deutsche Eishockey wird durch das Corona-Virus auf eine harte Probe gestellt. Vieles was aufgebaut wurde, ist in Gefahr. Wie schätzen Sie die aktuelle Lage ein und wie nah sind Sie derzeit am Geschehen rund um das Deutsche Eishockey dran?
Es ist momentan eine schwere Situa]on für alle Beteiligten. Ich habe natürlich noch zu ein paar Spielern Kontakt und es sind sich alle darüber einig, dass gespielt werden muss. Eine ganze Saison einfach ausfallen zu lassen wäre aus sportlicher Sicht eine Katastrophe.
Sie haben lange Jahre in der DEL gespielt. Eine eigenständige Profiliga, bei der die Gesellschaaer die strukturellen Entscheidungen komplett selbst treffen und in der sehr viele Spieler aus anderen Ländern die Liga prägen. Die Wertschätzung für einen Deutschen Nationalspieler sollte trotzdem entsprechend gegeben sein. Wie sehen Sie das, siehe auch die Nichtverlängerung des Vertrages von Andre Rankel oder oder das Hickhack um Daniel Pietta?
Da bin Ich ganz ihrer Meinung. Daniel Pietta und Andre Rankel haben dem deutschen Eishockey jahrelang ihren Stempel aufgedrückt. Sie waren sowohl in ihren Vereinen als auch in der deutschen Nationalmannschaft sehr wichtige Spieler. Und vor allem das Argument, es muss ein Umbruch her, kann ich schon lange nicht mehr hören. Vor allem in der DEL muss gefühlt jedes Jahr in jeder Mannschaft ein Umbruch stattfinden. Die richtige Zielsetzung und vor allem Geduld würde vielen Vereinen helfen, richtige Entscheidungen zu treffen.
Was denken Sie, sollte sich im Deutschen Eishockey unbedingt ändern? Die Gehälter in den Ligen werden deutlich sinken mit Corona. Wäre das jetzt nicht genau der richtige Zeitpunkt, um strukturell einiges zu verändern, z.B. eine deutliche Reduzierung der Anzahl an Kontingentspielern in der DEL?
Das Thema Kontingentspieler ist eine „never ending story“. Das Problem war da, als ich 2006 in die Liga kam, und ist immer noch da. Jetzt gab es die Lösung mit 2 U 23 Spielern, um so die Vereine zu zwingen, junge deutsche Spieler, spielen zu lassen. Allerdings ist dadurch ein neues Problem entstanden. Erfahrene deutsche Spieler mussten nun in die 2 Liga wechseln, weil nicht auf Kontingentspieler verzichtet wird, sondern auf die vermeintlich teureren deutschen Spieler.
Für Deutsche Nachwuchsspieler, sind es nicht gerade Ausnahmetalente, ist es immer noch sehr schwierig einen festen Platz in einem DEL-Team zu bekommen. Das DEL ist nordamerikanisch geprägt und die Gesellschaaer DEL-Clubs sind kaum bereit, sich mehr für junge Deutsche Spieler zu öffnen. Eigentlich sehr bedauerlich, denn nur mit Vertrauen und Eiszeit können junge Spieler sich entwickeln und auch zu wichtigen Spielern in den Club werden. Sollte es nicht mehr ehemalige Deutsche Nationalspieler geben, die Verantwortung in den Clubs übernehmen. Herr Oppenheimer, Sportlicher Leiter oder Trainer, wäre das nichts für Sie?
Leider haben Sie Recht. Es ist nach wie vor ein großes Problem, dass junge deutsche Spieler, viel zu wenig Eiszeit bekommen. Vereine müssen endlich anfangen langfris]g zu denken. Die deutsche Nationalmannschaft soll das Aushängeschild sein. Man kann aber nicht gewünschte Erfolge feiern, die Sponsoren und Medien von Eishockey überzeugen würden, wenn viel zu wenig für die jungen Spieler getan wird. Ich denke, es gäbe viele ehemalige Nationalspieler, die sich dafür eignen und junge deutsche Spieler fördern würden.
Was denken Sie über die neue Spielervereinigung? Kann Sie das Deutsche Eishockey nach vorne bringen?
Ich denke, es war ein gutes Zeichen, dass sich Spieler in Deutschland nicht alles gefallen lassen. Und
ich hoffe, dass den Spielern endlich zugehört wird!
Vielen Dank für das kurze Interview!!!
Dienstag 3.November 2020 | www.icehockeypage.de | ||
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