
(OLS) Ausgerechnet im Jubiläumsjahr - 80 Jahe Eishockey in Schönheide - musste die Vorsstandschaft des EHV 09 am Montag beim Amtsgericht Antrag auf ein Insolvenzverfahren stellen. Durch die enttäuschende sportliche Situation waren die Zuschauerzahlen rückläufig, was letztendlich für ein Minus in der Vereinskasse gesorgt hat. Wie hoch der Schuldenstand genau ist, wurde noch nicht genau bekannt, allerdings war zu vernehmen, dass es eine durchaus überschaubare Summe im mittleren fünfstelligen Bereich sein soll.
Mit der Mitteilung über die Insolvenz haben die Wölfe auch ihren sofortigen Rückzug aus der Oberliga Süd bekannt gegeben. Der Deutsche Eishockey Bund (DEB) meldete inzwischen, dass der EHV in der Wertung bleiben wird und auch weiterhin in der Tabelle geführt wird. Alle noch ausstehenden Partien werden mit 5:0 Toren und 3 Punkten für die Gegner der Wölfe gwertet um wegen der regionalen Gruppenphase einen Schiefstand in der Tabelle zu vermeiden.
Die nächste Hoibsbotschaft für den Verein folgte sehr schnell. In der Nacht nach dem Insolvenzantrag gab es einen Einbruch im Schönheider Eisstadion. Dabei wurden Teile der Ausrüstung der Mannschaft, sowie diverse andere Gegenstände entwendet. Der Schaden soll sich auf mehrere tausend Euro belaufen. Die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen. Unterdessen hat der Schönheider Bürgermeister Kai Wilhelm gegenüber der Lokalpresse den Verdacht geäussert, dass nach dem Insolvenzantrag jemand aus der Mannschaft womöglich überreagiert hat.
Bürgermeister Wilhelm gibt sich kämpferisch was die Zukunft des Schönheider Eishockey angeht. Die Insolvenz soll nicht das Ende der Eishockeytradition bei den Sachsen sein. Er selbst hat Gespräche mit den Sponsoren aufgenommen.
Inzwischen sickerte durch, dass der EHV Schönheide 09 womöglich doch den Spielbetrieb aufrecht erhalten könnte. Die Gehälter der Spieler sind vorerst durch den Insolvenzantrag gesichert. Wenn die Wölfe den Spielbetrieb tatsächlich einstellen, würden die Einnahmen aus den Heimspielen fehlen. Ausserdem müsste sich der EHV darauf gefasst machen, dass die Gegner der noch offenen Partien Schadensersatz für die fehlenden Einnahmen aus ihren wegfallenden Heimspielen fordern könnten. Gründe die vielleicht dazu bewegen doch noch weiterhin anzutreten - möglicherweise zumindest bis zum Ende der Hauptrunde Mitte Januar.
Zudem hat sich eine Personengruppe gebildet, die sich zum Ziel gesetzt hat mit Hilfe eines Fachanwaltes für Sport den Spielbetrieb fortzuführen. Man will sich mit dem künftigen Insolvenzverwalter in Verbindung setzen und auch Gespräche mit Sponsoren führen. Auch der DEB soll gesprächsbereit sein, prüft aber die juristische Situation und will dazu auch die Vereine befragen. Dem EHV wurde ein Zeitfenster bis zum Montag Abend eingeräumt.
Sollte es den Schönheidern tatsächlich gelingen in den Spielbetrieb zurückzukehren wird dies aber frühestens in der kommenden Woche möglich sein. Die Spiele für das anstehende Wochenende am Freitag in Bad Tölz und am Sonntag gegen Sonthofen sind abgesagt. Ob diese Partien dann nachgeholt werden könnten oder gewertet werden ist derzeit noch unklar.
Auch ist noch unklar wie die Mannschaft zu den Plänen steht und wer den Wölfen in dieser schwierigen zeit die Treue halten wird. Der tschechische Stürmer Martin Kostourek hat den EHV bereits zu Wochenbeginn verlassen und beim EC Peiting angeheuert. Ausserdem deutet sich auch der Abgang von Torhüter Patrick Glatzel an, der mit dem ERC Sonthofen in verbindung gebracht wird.
Ein Großteil der Spieler sollen aber durchaus Interesse haben mit den Wölfen die Saison ordentlich zu beenden.
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