
(OLS) Der wirtschaftlich stark angeschlagene EHV Schönheide hat nach dem Insolvenzantrag einen vorläufigen Insolvenzverwalter zur Seite gestellt bekommen. Markus Merbecks wurde durch das Amtsgericht Chemnitz als Gutachter berufen und versucht nun den Verein zu retten. Da die Schulden überschaubar wären hofft er auf ein Planverfahren. Die Eröffnung der Insolvenz ist für den 1.Februar 2017 vorgesehen. Marbecks wird versuchen mit den Gläubigern Lösungen zu finden und will Anfang Mai einen Plan vorlegen.
Ein solches Planverfahren soll gegenüber einer Abwicklung den Vorteil haben, dass der Verein ohne eine Neugründung oder Altlasten erhalten bleibe und in die nächste Saison starten könnte.
EHV-Vorstand Wolfgang Ternick arbeitet eng mit dem Insolvenzverwalter zusammen um die Eishockey-Tradition und den Standort im Erzgebirge fortführen zu können.
Bis zum Ende der Hauptrunde am kommenden Wochenende ist der Spielbetrieb durch die Insolvenzgeld-Vorfinanzierung abgesichert. Dies habe die Monate Dezember und Januar betroffen.
Auch für die danach folgende Oberliga-Qualifikationsrunde wird derzeit die Finanzierung vorbereitet. Wichtig hierfür ist, dass der eingeschlagene Weg durch die Wölfe-Fans und die Sponsoren mitgegangen wird. Noch im Januar soll es auch eine Mitgliederversammlung geben.
Die nach dem Insolvenzantrag gegründete Rettungsgemeinschaft, welche durch Spieler und Sponsoren ins Leben gerufen wurden, ist inzwischen wieder aufgelöst worden. Der mittlerweile beurlaubte EHV-Stürmer Stephan Trolda war als Sprecher dieser Gruppe aktiv, möchte aber nach der überraschenden Beurlaubung von sich und Trainer Viktor Proskuryakov keine Auskunft über die Geschehnisse geben.
Durch den Einbruch in das Schönheider Eisstadion unmittelbar nach dem Insolvenzantrag entstand den Wölfen ein Sachschaden von etwa 20.000 Euro. Hierzu dauern die Ermittlungen der Polizei weiter an.
Ob es noch weitere Veränderungen im Mannschaftskader geben wird ist derzeit noch unklar. Die bisherigen Abgänge konnten zumindest teilweise kompensiert werden. Die beiden Kontingentspieler Tomas Vrba (EHC Waldkraiburg) und Milan Kostourek (EC Peiting) haben den EHV unmittelbar nach dem Insolvenzantrag verlassen. Kurz darauf erhielt auch Torhüter Patrick Glatzel die Freigabe und wechselte zum ERC Sonthofen. Wie bereits berichtet wurde Stephan Trolda beurlaubt und ist seither vereinslos. Marco Pronath steht ebenfalls vor dem Absprung, hat aber bisher noch keine Freigabe erhalten. Auch Adam Schusser werden Kontakte zu anderen Vereinen nachgesagt.
Mit Petr Kukla konnte eine der beiden Kontingentstellen durch einen alten Bekannten wieder besetzt werden. Ausserdem wechselte Petr Gulda von den Moskitos Essen zum EHV. Zudem kehrte Julius Michel zu den Wölfen zurück und steht dem Verein ohne Bezahlung zur Verfügung. Als weiteren Torhüter setzen die Erzgebirgler nun auf Kevin Kopp, einem ursprünglichen Eigengewächs, welches mittels Doppellizenz nun im Kader steht.
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