
(OLS) Florian Müller, der langjährige Kapitän des EHC, bleibt den Tigers auch in den kommenden zwei Spielzeiten treu. Damit geht der gebürtige Bayreuther bereits in seine 10. Saison bei einem Verein (ESVB u. EHC) aus der Wagnerstadt.
Müller, der über den wohl größten Erfahrungsschatz mit mehr als 800 Spielen (davon weit über 600 in der Oberliga) im Seniorenbereich, im Tigersrudel verfügt, führte mit eisernem Willen und nimmermüden Einsatz „seine“ Tigers ohne Rücksicht auf sich selbst und seine Gesundheit durch die Saison, souverän durch die Zwischenrunde und schlussendlich ins Traumfinale mit dem anschließend verbundenen Aufstieg gegen Sonthofen. Müller war es, der wenn es denn mal nötig war, seine Kameraden motiviert und angefeuert hat oder auch den berühmten Tritt in den Hintern ausgeteilt hat. Der Routinier, der als verlängerter Arm des Trainers auf dem Eis gilt, weiß inzwischen genau zu dosieren, wann und wie man den Kollegen am besten in kritischen Situationen - auf aber auch neben dem Eis - helfen kann. Diese Eigenschaften, aber auch Möglichkeit, dass Müller fast jede Position spielen kann, machen den inzwischen 36-jährigen, 1,80 Meter großen und 85 Kilo schweren Linksschützen, der sicher den härtesten Schuss im Kader der Tigers besitzt, fast unverzichtbar für das Team. Müller hatte damit unter anderem auch mit 29 Punkten (15 Tore) in 40 Pflichtspielen bei 50 Strafminuten einen großen Anteil an der bisher erfolgreichsten Saison des EHC Bayreuth.
Der EHC Bayreuth meldet zwei weitere Abgänge aus dem Kader der 1. Mannschaft. Christian Masel hat sich dem benachbarten Landesligisten EV Pegnitz angeschlossen. Tim Siekmann wird zudem auch nicht mehr für die Tigers auflaufen. Wo es den jungen Goalie hinzieht, ist bisher nicht bekannt. Der EHC Bayreuth bedankt sich bei beiden Akteuren für die gezeigten Leistungen im Tigers-Dress und die stets einwandfreie charakterliche Haltung.

Florian Müller: Natürlich ist jeder Spieler anders, aber wir haben uns sein Ziel gesetzt, was im Sport auch wichtig ist und haben alle gemeinsam darauf hingearbeitet. Die allermeisten im Team konnten diesen „Druck“ also ganz gut ab. Mir persönlich stört das eigentlich überhaupt nicht. Auch in meinen „jüngeren Jahren“ hatte ich schon oft solche Situationen und kenne das. Vielleicht habe ich auch das Glück, dass mich ein gewisser Druck motiviert und ich dadurch bessere Leistung abrufen kann.
Das vierte Finalspiel gegen Sonthofen war sicher auch für dich etwas ganz besonderes. Nach der Schlusssirene gab es ein kollektives Durchschnaufen im Publikum, was sich anschließend in einen wahnsinnigen Freudentaumel wandelte. Du als Kapitän hast dann den Pokal entgegennehmen dürfen und hast an „Freund und Feind“ vorbei erst mal einige Ehrenrunden damit gedreht. Kannst du uns deine Gefühle in diesem Augenblick beschreiben?
Florian Müller: Das ist eigentlich schwer bis gar nicht zu beschreiben. Man ist voll Adrenalin, es fällt einem eine riesige Last von den Schultern und dann kommt Freude pur. Vielleicht kann man es ein bisschen mit dem Beruf vergleichen wenn man einen großen Schritt vorwärts gekommen ist, einen Doktortitel hat oder seinen Meister gemacht hat. Aber ich denke, im Sport ist das sicher noch sehr viel intensiver. Man arbeitet praktisch sein ganzes Sportlerleben lang darauf hin Titel zu gewinnen oder seine Ziele zu erreichen.
Bayreuth ist also jetzt wieder zurück in der Oberliga. Dort gehört ein Team wie unseres auch hin?
Florian Müller: Definitiv! Bayreuth ist ein Oberligastandort. Das Stadion, die Infrastruktur, die Fans – das alles ist super hier. Nicht nur ich denke so. Zum Beispiel auch ehemalige Spieler, mit denen man ja nach wie vor in Kontakt steht, sehen das genau so. Die, die ich kenne und die in Bayreuth gespielt haben, sind alle begeistert von dem Verein, dem Umfeld usw.
Dein kürzlich geschossener Vertrag läuft über zwei Spielzeiten. Meine eigentliche Frage, ob du jetzt mit 36 Jahren von Jahr zu Jahr denkst, hat sich erledigt?
Florian Müller: Na ja, ich habe jetzt diesen Vertrag über zwei Jahre und das wird vermutlich auch mein letzter sein. Es muss ja mal Schluss sein und ich habe ehrlich gesagt keine Lust, dass mir irgendwann jeder Gegner um die Ohren fährt. Aber so weit denke ich eigentlich noch gar nicht. Ich genieße jetzt erst einmal die kommenden Spielzeiten und dann wird man weiter sehen. Was bis dahin passiert, kann man nur schlecht abschätzten.
Florian, vielen Dank für das Gespräch. Wir wünschen dir eine erfolgreiche und verletzungsfreie Oberligasaison und viel Spaß in der bald beginnenden Spielzeit.
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