
(DEL) Als Anfang der 90er Jahre ein kleiner Steppke namens Daniel Pietta zum Training der Laufschule des KEV81 auftauchte, da hätte wohl kaum jemand daran gedacht, dass man hier einen zukünftigen Nationalspieler und einen der besten Punktejäger des Landes rund 20 Jahre später vor sich haben könnte.
Doch speziell der unvergessene und viel zu früh verstorbene Lothar Kremershof glaubte an den jungen Stürmer und förderte ihn so gut es ging. Und das zahlte sich aus, denn Daniel feierte nicht nur unter ihm die deutsche Schülermeisterschaft 2001, sondern dominierte auch die DNL und debütierte schon mit 16 Jahren im DEL-Team. Letztlich brachte ihn sein Weg bis heute zum Topscorer der Pinguine im Spieljahr 2011/12 und in die Nationalmannschaft. Ein Ende ist nicht abzusehen. Der am 09.12.1986 geborene Center ist ein sehr kompletter Spieler, der sowohl das Spiel lesen und Treffer vorbereiten, als auch selbst vollstrecken kann.
Er ist physisch robust und weiß sich vor dem Tor durchzusetzen, er ist defensivstark und ist durch seine aggressive Art auch jemand, der den Gegner provozieren und in dumme Strafen treiben kann. Mit 1,84 m und 91 kg verfügt er auch über den nötigen Körper, um sich auf DEL-Niveau seiner Haut erwehren zu können. Daniel ist über die Jahre zu einem Spieler aufgestiegen, den man durchaus als "Star" bezeichnen kann und der der lebende Beweis ist, dass "der Prophet im eigenen Land" eben doch etwas zählt. So darf man wohl behaupten, dass der Fan der Dortmunder Borussia, dem also Schwarz-Gelb überall am Herzen liegt, eine der größten Identifikationsfiguren im Team der Pinguine ist. Zumal er in seinem Leben nur einmal für ein anderes Team als Krefeld (oder eine Auswahlmannschaft) spielte: Mit einer Förderlizenz der Pinguine spielte er in Duisburg. Rund 20 Jahre also trägt er schon Schwarz-Gelb - und das im Alter von 26 Jahren...

Es läuft derzeit recht gut beim KEV. Worauf führst du das zurück?
Daniel Pietta: Das interne Gefüge stimmt, die Stimmung der Mannschaft ist gut. Auch die vielen verletzten Spieler zu Saisonbeginn, haben wir deshalb auch gut weggesteckt. Man muss mit dem Personal auskommen, das zur Verfügung steht. Jammern hilft nicht weiter.
Der Kader ist durch die Neuzugänge tiefer geworden? Schwerer ausrechenbar. Aktuell stehen 4 Spieler unter den besten 25 Scorern?
Daniel Pietta: Ja, die Neuzugänge haben dem Kader mehr Tiefe verliehen. Nur so war es zu verkraften das Galionsfiguren wie Scott Langkow, Dusan Milo und Richard Pavlikovsky den KEV verlassen mussten. Auch die Defensive hat darunter nicht gelitten. Im Gegenteil! Menschlich passen die Neuen auch sehr gut ins Team. Es müssen keine Topscorer sein, einfach Spieler die ihre Job gut machen. So haben wir jetzt drei Reihen die scoren können. Ist alles wieder gesund, sogar vier Blöcke. Dann ist das Team noch schwerer ausrechenbar.
Die Neuzugänge, besonders Kevin Clark überzeugen durch aggressives, gutes Spiel? Stichwort „Positiver Giftzwerg“
Daniel Pietta: Kevin Clark tut jeder Mannschaft gut. Er rackert und kämpft und reißt dadurch auch die anderen mit. Aber auch die restlichen Neuen machen ihre Sache sehr gut. Sie integrieren sich gut ins Team und haben sich gut eingefügt. Jeder im Kader spricht Probleme oder gar Missstände offen an. Nur wenn alle an einem Strang zieht, können wir auch erfolgreich sein.
Wie weit kann euer Weg führen in dieser Saison 2013/2014?
Daniel Pietta: Das ist noch zu früh, sich festzulegen. Im Moment sind wir auf Rang vier. Wenn du am Wochenende zwei Spiele verlierst bist du wieder Sechster. Du kannst in der Liga gegen jeden gewinnen, aber auch gegen jeden verlieren. Aber, die direkte Play- Off Qualifikation sollte schon unser erklärtes Ziel sein.
Wohin führt dein eigener Weg. Dein Vertrag läuft in zwei Jahren aus.
Daniel Pietta: Das ist korrekt. Mein Kontrakt in Krefeld läuft bis 2015. Darüber habe ich mir noch keine Gedanken gemacht, was danach sein könnte. Jetzt ist erst mal diese Saison wichtig! Das Umfeld passt in Krefeld. Alles ist familiär und überschaubar.
Thema Nationalmannschaft. Verpasste Olympia Quali….. Schade?
Daniel Pietta: Die Olympia Quali nicht geschafft. Ja, Schade! Aber nicht mehr zu ändern. Bei solch einem Ereignis zu schauen zu müssen, tut schon weh! Aber nach vorne schauen hilft weiter.
Ziel Eishockey WM 2017? Was sagt dir das.
Daniel Pietta: Diese WM ist noch sehr weit weg. Was wichtig ist die WM 2014. Da gilt es auch wieder frühzeitig den Klassenerhalt klar zu machen. Alles was mehr kommt, wird mitgenommen.
Hattest du Nordamerika schon mal als Ziel ins Auge gefasst?
Daniel Pietta: Zu der Zeit als ich noch DNL beim KEV spielte gab es einmal lose Kontakte über den großen Teich. Gedraftet bin ich aber nie geworden. Jetzt denke ich, dass die Scouts eher nach jüngeren Spielern schauen, die auf Grund ihrer Jahre noch formbarer sind. Aber, das ist wohl das Ziel eines jeden Eishockeyspielers, einmal in Nordamerika zu spielen.
Was hast du sonst noch für Interessen, außer Eishockey.
Daniel Pietta: Für andere Interessen oder Hobbys, bleibt während der Saison nicht viel Zeit. Etwas mit der Freundin unternehmen, zu Schwarz- Gelb in den Signal- Iduna Park fahren. Das war es dann fast schon.
Wie kamst du eigentlich zum Eishockey?
Daniel Pietta: Mein Vater hatte mich als Fan des KEV immer mitgenommen. Eines Tages habe ich dann in der Nebenhalle die Bambinis gesehen. Ab diesem Zeitpunkt wollte ich aufs Eis. Laufschule, Bambinis, Schülermannschaften, DNL dann DEL. Die übliche Laufbahn!
Herzlichen Dank Daniel Pietta für das angenehme Gespräch und die gute Atmosphäre!
www.icehockeypage.de | Informationen zum Thema | ||
|
- Interview auf eishockey-online.com - Daniel Pietta - |