
(RLW) Er muss niemandem mehr etwas beweisen, hat viel von der (Eishockey)Welt gesehen. Und er würde es jederzeit wieder tun. „Ich habe bewegte Zeiten erlebt, bereue aber nichts, denn ich habe viele tolle Menschen kennengelernt“, sagt Marc Hemmerich. Ausgebildet im Nachwuchs der Adler Mannheim hat der Verteidiger seit 2002 in 22 unterschiedlichen Vereinen gespielt. Und jetzt kommt ein weiterer Verein hinzu: die EG-Diez-Limburg. Hemmerich bringt die Erfahrung aus 201 Spielen in der Oberliga (142 Punkte) und 94 Partien in der Regionalliga (119 Punkte) mit - die Rockets freuen sich auf eine geballte Ladung Routine für ihre Verteidigung.
Bad Kissingen, Landesliga Bayern, sportliche Heimat in der Vorsaison für Marc Hemmerich - jener Verein, von dem im vergangenen Sommer schon Konstantin Firsanov zu den Rockets wechselte. Hemmerich verabschiedete sich mit dem sportlichen Aufstieg in die Bayernliga von den Wölfen. Und das, obwohl neben ihm nur drei weitere Verteidiger im Team standen. Jeden zweiten Wechsel zu spielen, eine ganze Saison lang, dabei in 24 Spielen auf knapp 60 Punkte zu kommen, spricht nicht nur für die ohnehin bekannten Offensive-Qualitäten des Verteidigers, sondern vor allem auch für seinen Fitness-Zustand.
„Ich habe einen ganz anderen Marc getroffen als jenen, den ich noch aus Neuwied kannte“, sagt EGDL-Trainer Arno Lörsch. Hemmerich spielte in der Saison 2004/05 auch schon für den Derbynachbarn der Rockets. „Er hat sich verändert, ist viel ruhiger geworden, wirkt fit und ausgeglichen.“ Schon beim ersten Treffen in Diez unter der Woche einigten sich Trainer, Vorstand und Spieler nach kurzer Verhandlung auf eine Zusammenarbeit. „Beide Seiten haben vorher deutlich gemacht, was sie erwarten. Entsprechend angenehm und professionell verlief auch das Gespräch“, sagt Lörsch.
Seit vielen Jahren standen Lörsch und Hemmerich bereits im Kontakt, nun hat es endlich geklappt: „Nach dem Weggang von Andrej Teljukin mussten wir reagieren“, sagt der Rockets-Trainer. „Der Markt an Verteidigern ist jedoch durch alle Ligen hindurch wie leergefegt. Alle suchen noch nach Verstärkungen für die Defensive. Ich habe deshalb bei Marc angerufen und er hatte sofort Interesse. Er will und wird eine Führungsposition im Team übernehmen, hat in den unterschiedlichsten Ligen und auch im Ausland mächtig Erfahrung gesammelt. Marc ist ein klassischer Offensiv-Verteidiger, der sehr stark im Zweikampf ist und auch einen starken ersten Pass spielen kann. Zudem hat er das Auge, an der blauen Linie eine entscheidende Rolle zu spielen.“
Der Wechsel zu den Rockets kommt Hemmerich in vielerlei Hinsicht entgegen. Hemmerich Junior ist elf Monate alt, der Verteidiger lebt mit seiner Familie in seiner Heimatstadt Mannheim, ist hier auch beruflich sesshaft geworden. „Die vergangene Saison habe ich nach Bad Kissingen rund 33.000 Kilometer auf der Autobahn verbracht, da freue ich mich jetzt natürlich auf die deutlich kürzeren Fahrten nach Diez-Limburg“, sagt Hemmerich. „Ich möchte da auch meiner Frau ein großes Kompliment machen, die mir so toll den Rücken frei hält, damit ich Eishockey spielen kann. Sie ebnet mir mit ihrer Unterstützung den Weg. Ich kann halt einfach noch nicht aufhören und möchte noch so lange wie es eben geht spielen“, sagt der 33-Jährige, der von großen Verletzungen stets verschont geblieben ist.
„Mich haben das Konzept in Diez-Limburg und vor allem auch der Trainer überzeugt“, erklärt Hemmerich seine Beweggründe für den Wechsel. „Mit Arno stehe ich seit vielen Jahren in engem Kontakt. Ich freue mich, dass es jetzt geklappt hat. Sportlich muss das Ziel natürlich das Erreichen der Play-offs sein, aber das sollte bei acht von neun Teams machbar sein. Vielleicht können wir aber auch noch einen Schritt weiter gehen und auch mal in einem Halbfinale noch eine gute Rolle spielen. Wir werden es sehen. Ich freue mich jedenfalls sehr auf die neue Aufgabe. Packen wir es an!“
Starke Kooperation mit Weitblick: Die Stammvereine der Roten Teufel Bad Nauheim und der EG Diez-Limburg haben einen Kooperationsvertrag geschlossen über den Einsatz von Spielern aus den Altersklassen U12 bis U19/DNL, die - mit einer Förderlizenz ausgestattet - für beide Vereine spielberechtigt sind. So werden unter anderem sechs U19-Spieler (DNL2) der Roten Teufel auch für die Regionalliga-Mannschaft der Rockets lizensiert. Die Vorstände und die Sportlichen Leiter der beiden Vereine haben die Kooperation bei einem Treffen in Bad Nauheim gemeinsam beschlossen und die Kooperationsverträge unterzeichnet.
Primäres Ziel der Kooperation ist die Weiterentwicklung junger und engagierter Spieler. Mit dieser Kooperation soll zudem die Basis für eine langfristige Zusammenarbeit geschaffen werden. Den DNL2-Spielern aus Bad Nauheim wird die Möglichkeit geboten, entsprechend ihrer Ambition und ihrem Talent sich in Richtung Senioreneishockey zu entwickeln und in der Regionalliga West eingesetzt zu werden. „Beide Vereine werden in engem Dialog stehen, um für den jeweiligen Spieler den bestmöglichen Spielbetrieb zu gewährleisten“, sagt Bad Nauheims Sportlicher Leiter Daniel Heinrizi. „Wir freuen uns sehr über die Kooperation und die Möglichkeiten, die sich dadurch auch für unsere Nachwuchsspieler ergeben“, sagt EGDL-Trainer und Sportlicher Leiter Arno Lörsch, der die Kooperation gemeinsam mit Daniel Heinrizi inhaltlich ausgearbeitet hatte.
Neben den U19-Spielern, die mit einer Förderlizenz ausgestattet werden, sind auch Akteure in den jüngeren Jahrgängen für den jeweiligen Kooperationsverein spielberechtigt. „So können sich unsere ambitionierten Nachwuchsspieler auch im Trainings- und Spielbetrieb bei den Roten Teufeln weiterentwickeln“, freut sich Rockets-Trainer Lörsch. „Im Gegenzug können auch die Jugendspieler unseres Vereins zusätzliche Trainings- und Spielpraxis in Diez-Limburg sammeln“, ergänzt Daniel Heinritzi. Eine „Win-win-Situation“ für beide Vereine im Sinne einer nachhaltigen Nachwuchsarbeit.
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